Hotelpaläste zwischen Traum und Wirklichkeit – Schweizer Tourismus und Hotelbau 1830–1920
von Roland Flückiger-Seiler
Im Buch „Hotelpaläste zwischen Traum und Wirklichkeit – Schweizer Tourismus und Hotelbau 1830–1920“ werden – wie in der ersten Publikation mit dem Titel „Hotelträume zwischen Gletschern und Palmen“ – in einem ersten, analytischen Teil grundlegende Themen behandelt und in einem zweiten Abschnitt wichtige schweizerische Tourismusregionen vorgestellt.
Im ersten Kapitel des einleitenden Teils findet die Entwicklung der Hotelbauten in der Belle Époque nach 1880 sowie ihre Ablehnung und Wiederentdeckung im 20. Jahrhundert eine vertiefte Darstellung. In einem Exkurs wird die Verbreitung des Schweizer Holzstils in der Tourismusarchitektur dargestellt. Im zweiten Kapitel gelangt die Rolle der Architekten bei der Entwicklung der Hotelbauten in den einzelnen Regionen zur Darstellung. Gefragt wird auch nach der Frage von Architekturwettbewerben im schweizerischen Hotelbau. Das dritte Kapitel breitet eine schematische Grundriss-Typologie der Hotelbauten aus. Elektrizität, Sanitäre Anlagen, Heizungen und Aufzüge gehören zu den technischen Pionierleistungen des Schweizer Hotelbaus, die im abschliessenden vierten Kapitel gewürdigt werden.
Der zweite Teil beschreibt die Hotel- und Tourismusgeschichte von drei weiteren Tourismusregionen. In Graubünden bilden das Engadin und die Region Davos Schwerpunkte der touristischen Entwicklung; Arosa, Flims und weitere Orte spielen in dieser Gegend nur untergeordnete Rollen. Zusammenfassend dargestellt wird am Kapitelende die beinahe unglaubliche Geschichte der von einem belgischen Adeligen inszenierte Hotelanlage von Maloja im Oberengadin. Am schweizerischen Bodenseeufer lag der Schwerpunkt der touristischen Entwicklung in Rorschach, bevor die Bergbahn diesen nach Heiden verschob. Das Tessin schliesslich gehört zu den bedeutenden, aber erst spät entwickelten Tourismusregionen der Schweiz; seine Zentren finden sich in Lugano und Locarno. Die Geschichte des Grand Hotel in Brissago steht zum Abschluss beispielhaft für das Auf und Ab der Schweizer Hotelbauten in der Belle Époque.
Inhaltsverzeichnis:
«Weniger Architektur und mehr Einfachheit wären hier passender gewesen»
Hochblüte, Ablehnung und Wiederentdeckung der Hotelbauten aus der Belle Époque
Vom frühtouristischen Gasthof um 1800 zum Hotelbau um 1900
Das Grand Hotel und das Palace in der Belle Époque
Der neue Hoteltyp
Hotelburg und Hotelschloss
Die Dreiflügelanlage mit Ehrenhof
Vom Schweizer Holzstil zum Heimatstil
Die Ablehnung der Belle-Époque-Bauten im frühen 20. Jahrhundert
Wiederentdeckung historischer Hotelbauten am Ende des 20. Jahrhunderts
«Der Styl sollte mehr in Einklang mit der Umgebung gebracht werden …»
Schweizer Hotelarchitekten, ihre Ausbildung und ihr Engagement im Hotelbau des 19. Jahrhunderts
Die Architektenausbildung im 19. Jahrhundert
Schweizer Hotelarchitekten an europäischen Architekturschulen
Das Eidgenössische Polytechnikum und die Semperschüler
Hochschularchitekten und Baumeister
Einheimische Fachleute in den einzelnen Regionen
– Region Genfersee
– Berner Oberland
– Vierwaldstättersee
– Tessin
– Graubünden
– Wallis
Wegweisende Wettbewerbe
– Der Wettbewerb für das Hôtel des Bergues in Genf von 1829
– Der Wettbewerb für das Hôtel Beau-Rivage in Ouchy von 1857
– Der Wettbewerb für das Hotel Thunerhof von 1872
«… wäre das vollständige Abschliessen der Gesellschaftsräume … eine Versündigung an der Natur»
Grundrisse im schweizerischen Hotelbau des 19. Jahrhunderts
Grundrisstypen
Lineare Grundrisse
– Der kleine zweibündige Grundriss
– Die «Akzentuierung der Mitte»
– Der H-förmige Grundriss
– Der fünfteilige Grundriss
Abgewinkelte Grundrisse
– Der Winkelbau im Strassengeviert
– Der Winkelbau zur Aussicht
Grundrisse mit asymmetrischem Schwerpunkt
Grundrisse mit Innenhof oder mit Lichthöfen
– Das Gebäude um einen Innenhof
– Innere Lichthöfe
– Licht- und Entlüftungsschächte
«eine Zugmaschine für Personen und eine andere für Gepäck»
Technische Installationen in den Hotels der Belle Époque
Beleuchtung mit Gas
Die elektrische Beleuchtung
– Erfindungen zum elektrischen Licht
– Elektrisches Licht in Schweizer Hotels
– Pioniergesellschaften der Elektrizität
– Hoteliers als Pioniere
Sanitäranlagen: fliessendes Wasser, Toiletten und Badezimmer
– Fliessendes Wasser
– Das «water closet»
– Von den Baderäumen auf der Etage zum Privatbad
– Der Sanitärkomfort zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Heizungsanlagen
– Die Wiederentdeckung der Zentralheizung
– Zentralheizungssysteme in den Schweizer Hotels
– Regionale Unterschiede
Aufzugsanlagen
– Der hydraulische Antrieb
– Der elektrische Antrieb
– Liftanlagen in Schweizer Hotels
– Hotel-Architektur und Lift-Gestaltung
Hotelbauten im Tessin
Frühe Fremdenorte am Langensee
Tessiner Fremdenorte und -regionen
Lugano als bedeutende Fremdenregion
– Erste Hotels in den 1850er-Jahren
– Neue touristische Zentren in Paradiso und im Luganeser Bahnhofquartier
– Der Hotelboom in der Belle Époque
– Grand Hotels in Lugano und Paradiso
– Die Architektur der Luganeser Hotelbauten
Hotelbauten in der Region Locarno
– Der bescheidene Anfang in den 1830er-Jahren
– Das Grand Hotel Locarno
– Neue Hotels nach der Eröffnung der Gotthardbahn
Das Grand Hotel Brissago (Monografie)
Hotelbauten am schweizerischen Bodenseeufer
Ein See, mehrere Länder
Die Hotelentwicklung am Bodensee
Die schweizerischen Kurorte Rorschach und Heiden
Hotelbauten in Graubünden
Frühe Wurzeln – späte Entwicklung
Bündner Tourismusorte und -regionen
Hotelbauten im Oberengadin
– Die Entwicklung in St. Moritz Bad
– Die Pionierzeit im Oberengadin
– Die erste Ausbauphase zwischen 1860 und 1892
– Die Spekulationsphase 1897 bis 1914
– Die touristische Infrastruktur
– Baumeister und Architekten
Der Hotelbau im Unterengadin
Davos, die «Sonnenstadt im Hochgebirge»
Arosa, der Lungenkurort der Belle Époque
Die «Erfindung» des Wintersports in Graubünden
Das Luftschloss in Maloja (Monografie)
Anhang:
– Anmerkungen
– Literaturverzeichnis
– Personenregister
– Ortsregister